Malerei, Zeichnung, Lyrik, Performance
Evangelium
Frauen im Goldgrund
42 Gemälde in unterschiedlichen Formaten, Ei-Tempera auf Leinwand
Zeichnungen – Bleistift und Aquarell auf Papier
2016, 2017, 2018
Gedichte
Performance mit den Tänzerinnen Birgit und Amelie Häger (Tanz), Stefanie Schmeink (Malerei, Lyrik)
Suche nach Heilung und Wahrhaftigkeit in der Auseinandersetzung mit „Gut und Böse“. Suche nach dem Evangelium.
Welchen Weg zeigt die frohe Botschaft?
Der Tanz von Frauen zeigt mit Bewegung und Anmut eine Richtung.
So wird es die Geschichte der Frauen – Erinnerung.
Schmerz, Leid und Machtmissbrauch klingen durch die Zeit – ebenso Schönheit, Heiligtum und Mutter Erde.
Lyrisches Werk (Auswahl )
21.07.2015
Auf der Suche nach dem Goldgrund
03:30 Uhr
es ist ruhig um mich herum
heute Nacht einen Klumpen Hass gespürt –
formlose Dunkelheit
Allein die Fliegen werden jetzt wach, wenn
ich am Licht sitze und schreibe
06.08.2015
grenzenlos atmen
in die Tiefe des Seins
einsam der Wolf
Halleluja ruft der Widder
dreifaltig
meine letzte Träne ist stecken geblieben
versperrt jetzt den Blick
einsam in der Wärme des Tages
die Ruhe wird laut und erbärmlich
ziellos streife ich umher
Bilder, Orte, Gedanken, Erinnerungen
reißen in Fetzen durch den Strom der
Stunden
Grauenvoll atmen, flach, kaum gehört
raubt der Tag die Nacht
16.09.2015
existentielle Unruhe
16.09.2015
Dreh dich um
Du Schöne!
Prall weiß und schön
die Formen gefüllt
rund, weich
unendlich zart
verführt die Hand
Blick und Sinne
liebreizend zeigen die Nägel
helle Halbmonde
in blasser Vollendung
16.09.2015
ich erwache
schlaftrunken
in einer Plastikflasche
eng ist es
ich kann nicht hinaus
sehe aber alles
um mich herum
ich kann niemanden berühren, niemand
versteht mich, wenn ich spreche
manchmal bin ich nackt
Menschen schauen mich an, einige wundern
sich, ich kann sie verstehen, weil ich
geübt habe, durch den Flaschenhals zu hören
Ab und zu ist der Raum größer (oder ich kleiner?) und ich
kann mich bewegen, dann kann ich sogar tanzen, sogar malen könnte ich
der Ausgang ist zu klein für meine Bilder
so sammele ich sie
leider wird der Platz dann weniger für
mich, wenn es sowieso schon eng ist
Es kam auch schon vor, dass ich geweint habe –
meine Füße wurden dann nass, einmal
habe ich gebadet im salzigen Meer
wenn ich lache, wackelt der Boden
29.01.2016
wehe wehe
wundes Weib
wimmert windend weinend
29.01.2016
Wachs träufelt den Abgrund entlang
darin eingeschlossen staubiges Licht –
müde blinzelt am Boden kauernd Maria
ihr Herz klamm
und dumpf der Klang ihrer Stille
27.01.2017
Mutter Erde
du rufst uns
krank bist du
unsere Heimat
wir beuten uns aus. Benutzen und beschneiden den Ursprung
und die Quelle unseres Seins.
Zerstören unsere Kräfte der Erneuerung und
Regeneration
Mutter Erde
MUTTER
Schönheit vom Ursprung her
HEILE
werde stark in deiner Schönheit
betöre uns in der Freude und Dankbarkeit
streichele unsere Sinne
und lass uns erschauern ob deiner Liebe
Mutter Erde
lehre uns zu fühlen
und dich zu achten
Hilf uns zu erkennen
Hilf uns dir zu helfen
– stärker zu werden als die wütende Zerstörung
Jesus hat Liebe in die Welt gebracht
er wollte uns erlösen von der Schuld, den
Weg der Liebe zeigen
er hat nicht unterschieden und unterworfen –
er hat den MENSCHEN gesehen
als Kinder Gottes
er hat uns befreit von der Sünde –
die die Menschheit ergriffen hat, die in uns wütet über die Generationen –
die Sünde, die uns aus dem Paradies
entfernt hat
deren Schuld Eva aufgetragen wurde –
die uns zu Tätern und Opfern hat
werden lassen
HEILE
MUTTER ERDE
lass uns deinen Ton vernehmen
darauf einschwingen mit jeder Zelle unseres Seins
ergreife uns
und unsere Sehnsucht
Lass uns dein Bitten hören,
dein Seufzen und Stöhnen, das zu einer Klage geworden ist
02.02.2017
Rahab
Schuldlose
im goldenen Raum
umfängt dein
sehnendes Seufzen
das Ahnen
des Kommenden
03.04.2017
gedemütigt
kauert
SIE
vergessen
im Schlamm
der siebenunddreißig Welten
vergessen
03.04.2017
Der Hahn hatte
gekräht
drei mal
bis zur Offenbarung
der Schwäche
und Angst
die kriechend sich
lange schon
ihr Netz gesponnen hatte –
ER
wusste
und liebte
dennoch
04.07.2017
einst
fragte
niemand
04.07.2017
heute aus heiterem Himmel
schlugen meine Vorstellungen auf
eine hohe Kante
und zerfielen in ungleiche Teile
29.08.2017
es zittert und weht in mir
flatternd
wispert
unerkannt
das Neue
29.08.2017
blutige Erde
des Mondes
Erneuerung
blutend das Lamm,
das hinabstieg
uns zu befreien
zitternd beben des Henkers Hände
lange noch
01.09.2017
Solo dios – basta
Gott
GOTT
der Du den Menschen suchst
in unendlicher Liebe.
Unaussprechliche Größe
GÖTTIN
jenseits der Geschlechtlichkeit
bist Du
Mann und Frau
und weder noch
DU
bist ALL(ES) UMFASSEND
Anfang und Ende
Jubeln des Herzens
und zarter Sommerwind auf nackter Haut
DU
bist ICH
bist DU
in der Geborgenheit des Baumes
ewigen Gesanges
01.09.2017
Horch
dort kommt der Henker
geschickt
von der Angst
des Dogmas
festgefahrener Gesetze
Horch
Geliebter
sie sehen DICH
nicht
spüren nur ihre Enge
und rasen vor Neid
einfältig
liebkosen sie ihre Macht
mit sanften Fingern entlang des Schwertes
heiser
stöhnend
umgreift er seinen dunklen Dolch
doch trifft DICH
NICHT
20.10.2017
zermarterte
Gedanken
zerreißen
die Stille
EINZIG
mein GEWISSEN
weiß
wie
neuer Schnee
sich
anfühlt
25.10.2017
Marguerite Porète
auf dem Scheiterhaufen
verbrannte
Schönheit
Himmlischer ewiger
Geliebter
Deiner Sinne und
Deines Seins
erfährst Du IHN
Sackgasse
am Ende
vielgestaltig
traurig
loslassen
24.11.2017
Heilsein – die Schönheit in Gott leben
IHN wissen
in mir
und um mich herum
SEINE Liebe spüren
mit ihm meine Schritte gehen
Nackt sein vor Gott
GANZ ICH SEIN IN GOTT
die Widrigkeiten des Lebens nicht zur Begrenzung meiner Möglichkeiten machen
das Licht darüber hinaus leben
Edith Stein
gehst voran
erhobenen Mutes
demütig im Geiste
klar in Deiner Liebe
erkennst du
die Welt
20.12.2017
Sunder Warumbe
am Heiligtum knie ich nieder
vertraut mit dem
Gold, das unter mir ist
niemand
sucht
Perlen im Himmel
Copyright: Stefanie Schmeink